Nach der schmerzhaften Niederlage gegen die Ukraine hat das deutsche Team im dritten Gruppenspiel eine angemessene Reaktion gezeigt. Die bislang ungeschlagenen Belgier wurden im erwarteten Geduldsspiel mit 2:0 (1:0) bezwungen. Beide Treffer resultierten aus Strafwürfen. Doppelter Torschütze war Michael Dennis (3./17. Minute). Deutschland präsentierte sich im Vergleich zur vorherigen Partie stark verbessert und vor allem ohne gröbere Fehler.
Geschrieben von Kevin Barth
Johannes Günter schickte zunächst Oliver Hörauf, Michael Dennis und Thomas Steiger aufs Feld. Letztgenannter kam erstmals von Beginn an zum Einsatz. Bereits in der dritten Minute verursachte Belgien einen Longball und Michael Dennis traf mittig zur frühen Führung. Zwei Minuten später konnte Steiger einen gegnerischen Angriff mit der Hüfte über das Tor lenken.
Nach einer Auszeit veränderte sich das Wurfbild der Belgier, die zuvor viel über die Mitte versucht hatten und nun mehr die Außen beschäftigten. Das deutsche Team war generell sehr variabel und bekam in der neunten Minute nach einem Highball die Chance zum 2:0. Der Versuch von Dennis landete aber genau beim verteidigenden Spieler. Kurz darauf wurde ein belgischer Wurf auf die Latte abgewehrt. Der knappe Vorsprung zur Pause ging aber durchaus in Ordnung. Es war wie Co-Trainer Stefan Weil angekündigt hatte kein Torfestival.
Im zweiten Spielabschnitt zeichneten sich die Abwehrreihen weiter aus, hier hatte vor allem Hörauf zunächst viel Beschäftigung. Auf der anderen Seite konnte ein Versuch des Sachsen gerade noch vomCenter neben das Tor gelenkt werden und ein zweiter wurde von einem Außenspieler in höchster Not geklärt. Etwa fünf Minuten vor dem Ende entschieden die Schiedsrichter auf Highball von Belgienund erneut übernahm Michael Dennis die Verantwortung. Zunächst täuschte er einen Wurf nach rechts an, um dann doch sicher links zum 2:0 zu versenken.
Belgien erhöhte nun die Schlagzahl, so dass Dennis und Hörauf jeweils einmal stark gefordert waren. Bereits 80 Sekunden vor Abpfiff hatte der Kontrahent aus dem Nachbarland keine Auszeit mehr. In der letzten Minute hätte ein Ball von Dennis beinahe in der linken Schnittstelle eingeschlagen. Im Gegenzug nahm Belgien zu hohes Risiko, das bedeutete einen Longball. Deutschland lehnte diesen aber ab, um weitere Zeit von der Uhr nehmen zu können. Als kurz darauf der Abpfiff erklang, war der Jubel bei der gesamten Auswahl des amtierenden Europameisters groß.
Am Montag folgt um 10:30 Uhr im Duell mit China der Abschluss der Gruppenphase. Sollte die Türkeiein paar Stunden zuvor die Ukraine nicht schlagen, wäre das „Wolfsrudel“ bereits vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. In der Blitztabelle ist die Günter-Auswahl auf Rang Zwei vorgerückt. Jetzt ist auch der Gruppensieg wieder möglich.