5. Nations Cup: Weltspitze zu Gast in Berlin

Oliver Hörauf in einer Defenseaktion- Binh Troung / BSB

Wenn vom 7. – 9. Oktober in der Sporthalle des Schul- und Leistungssportzentrums Berlin (SLZB) der Ball rollt, werden zahlreiche der besten Frauen- und Männerteams der Welt in der Hauptstadt zu Gast sein um sich vor der im Dezember stattfindenden Weltmeisterschaft zu messen. Erstmals wird es dabei kein reines Herren-Turnier sein, sondern auch die Damen werden ihr Können unter Beweis stellen. Zur ersten Auflage bei den Frauen haben sich acht Mannschaften angemeldet, gleich sieben davon werden auch bei der WM am Start sein. Namhafteste Teilnehmer sind hier die Silbermedaillengewinnerinnen aus Tokyo 2020 USA oder die WM-Dritten von 2018 Brasilien sowie das europäische Top-Team aus Israel.

Der Herren-Wettbewerb geht mit einem Starterfeld von zwölf Mannschaften ins Rennen. Bemerkenswert ist, dass die Top-Fünf der letzten WM aus dem Jahr 2018 alle vor Ort sein werden. Dazu finden sich weitere europäische Teams, die sich auf die B-Pool-Europameisterschaft im November vorbereiten. Bei den Herren wird neben dem Gastgeber Deutschland u. a. der amtierende Europameister Litauen sowie der amtierende Paralympicssieger und Weltmeister Brasilien in Berlin dabei sein.

Michael Dennis, zweifacher Paralympics-Teilnehmer, vom BS Berlin, der die Organisation des von der Sportmetropole Berlin geförderten Turniers übernommen hat, zeigt sich mehr als zufrieden: „Wir hatten weitaus mehr Anfragen von Mannschaften als Startplätze zur Verfügung standen. In diesem Jahr ist es ein ideales Datum so kurz vor der WM, da viele Teams ihr aktuelles Leistungsniveau nochmal testen möchten.“ Verbandspräsident Özcan Mutlu ergänzt: „Es ist großartig, wie viele Mannschaften dieses Jahr den Weg nach Berlin finden. Der gesamte BSB freut sich auf einen großartigen Wettkampf.“

Gerade für die deutschen Herren liegt dabei der Fokus voll auf der Weltmeisterschaft: „Auf Grund der extrem guten Besetzung nimmt das Turnier zu einem perfekten Zeitpunkt natürlich die Hauptrolle in der WM Vorbereitung ein. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Nominierung des endgültigen WM Kaders unmittelbar nach dem Turnier stattfindet. Die Spiele gegen international gestandene Gegner stellen insbesondere für die junge Garde des erweiterten Kaders natürlich echte Härteprüfungen dar. Hier wird sich zeigen, wer bereits für höhere Aufgaben gewappnet ist und wer nicht. Natürlich geht jeder Trainer und Athlet mit einer angemessenen sportlichen Zielsetzung in ein Turnier, aber für mich dient dieses Turnier als hochwertige Chance Spieler unter Drucksituationen zu beobachten. Der Kern unseres Teams ist zwar sehr wettkampferfahren, aber durch den sanften Umbruch nach den Karriereenden von Reno Tiede und Stefan Hawranke müssen die nachgerückten unerfahreneren Spieler ihren Mann stehen“, skizziert Bundestrainer Stefan Weil die verschiedenen Gesichtspunkte, die das Turnier für die deutschen Herren mit sich bringt.

Für die deutschen Frauen liegt der Fokus derweil etwas anders. Das Team geht in Berlin als Underdog ins Rennen, da es die einzige Mannschaft im Starterfeld ist, die nicht für die WM qualifiziert ist. „Das ganze Jahr 2022 steht für uns unter dem Oberbegriff, dass wir als Mannschaft wichtige Spielpraxis sammeln möchten. Wir haben neben der EM letztes Jahr eher kleinere internationale Turniere besucht damit wir sehen konnten, wo wir gerade stehen. In unserer Entwicklung kommt ein so hochklassig besetztes Turnier wie in Berlin vielleicht noch etwas zu früh, aber bei allen ist eine große Vorfreude da, dass man gegen einige der besten Teams und Spielerinnen der Welt auflaufen darf. Wir wollen da jeden Moment einfach genießen“, fasst die Frauen-Chef-Trainerin Jessica Bahr die Ausgangslage für das deutsche Team zusammen.

Am Freitag und Samstag wird die Gruppenphase ausgetragen. Bereits im Verlauf des samstags werden die Damen ihre Viertelfinalspiele bestreiten. Am Sonntag geht das dann in den Halbfinals und Medaillenspielen um die Plätze auf dem Podium.

Teilnehmer im Überblick:
Damen: Brasilien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Groß Britannien, Israel, Kanada, USA
Herren: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Kanada, Litauen, Polen, Schweden, Spanien, Türkei, USA

Foto: Binh Troung / BSB