Jahresrückblick 2021 – National

Amanda Dennis (links) und Michael Dennis (rechts) bei einer Abwehraktion. Foto: Binh Truong / AktivGOAL

Im zurückliegenden Jahr kehrte der Goalball nach über einem Jahr Pause wieder in die Hallen zurück. Wir wollen einen Blick auf das Jahr 2021 werfen mit dessen Highlights und Herausforderungen.

Die Bundesligen

Die Organisatoren entschieden sich, eine verkürzte Saison auszutragen. Die Hin- und Rückrunden beider Spielklassen wurden je an einem Wochenende ausgetragen, damit im Falle eines abgesagten Spieltags eine Wertung zu Stande kommen könnte. Doch konnten alle Spieltage durchgeführt werden.

In der 2. Bundesliga, die mit fünf Teams ausgetragen wurde, konnte sich der RGC Hansa II an der Tabellenspitze gegen den SSV Königs Wusterhausen durchsetzen. Doch da die Zweitvertretung aus Rostock nicht aufsteigen darf, konnte sich der Traditionsclub aus Brandenburg am Ende der 2. Liga über den direkten Wiederaufstieg ins deutsche Oberhaus freuen. Gleich zwei weitere Vereine feierten in der Zweitligaspielzeit ihr Debüt im deutschen Goalball: die Greifswalder Hechte sowie Sporting Franzburg (beide aus Mecklenburg-Vorpommern) nahmen erstmals an offiziellen Meisterschaften teil.

Auch die Goalball Bundesliga konnte wieder ausgetragen werden. Der RGC Hansa konnte sich mit einer perfekten Saison – zehn Siege aus zehn Spielen – zum ersten Mal zum Meister krönen und den begehrten Pokal mit an  die Ostsee nehmen. Die Verfolger aus Chemnitz, Marburg und Nürnberg konnten dem RGC kein Bein stellen. Dabei darf aber nicht untergehen, dass alle drei Teams Verletzungs- oder Krankheitsbedingt auf Stammkräfte zum Teil verzichten mussten. So erwischte es den BVSV Nürnberg so stark, dass der Club aus Franken nach der Hinrunde noch von Platz zwei auf Platz vier abrutschte. Am Ende sicherte sich der Chemnitzer BC die Silbermedaille und die SSG Blista Marburg holte Bronze in der abgelaufenen Saison.

Felix Rogge (RGC Hansa) und Amanda Dennis (SSG Blista Marburg) wurden die Top-Scorer der Saison 2021. John Turloff (RGC Hansa) wurde durch die Liga-Verantwortlichen als bester U20-Spieler der Saison ausgezeichnet und Michael Dennis (SSG Blista Marburg) durch die Teams und Offiziellen zum MVP gewählt.

Der Ligapokal

Der Ligapokal sollte zunächst bereits im Juni ausgetragen werden, AktivGOAL und der Ausrichter in Hamburg entschieden sich für eine Verschiebung in den Oktober und konnten dann ein spannendes Turnier austragen. Der BVSV Nürnberg als auch der Chemnitzer BC mussten krankheitsbedingt ihre Teilnahme absagen, weswegen das Starterfeld auf sechs Teams zusammengeschrumpft war. In einer Runde „Jeder gegen Jeden“ sollte der neue Pokalsieger dann ermittelt werden und die Spielplanmacher hatten ein goldenes Händchen. Im letzten Spiel des Turniers traf der frisch gebackene Deutsche Meister RGC Hansa auf den Rekordpokalsieger aus Marburg. Dem RGC hätte ein Punkt aufgrund der besseren Tordifferenz gereicht, doch hatte Marburg im Spielverlauf fast immer die Nase vorn. Zwar ging der RGC knapp zwei Minuten vor Schluss erstmals in Führung, doch die Hessen schlugen zurück und konnten den knappen Vorsprung über die Zeit retten. Damit gewann die SSG Blista Marburg nach 2014,  2015 und 2016 zum insgesamt vierten Mal den Pokal. Der RGC Hansa holte Silber und die SGV Dresden gewann zum zweiten Mal in Folge die Bronzemedaillen beim Ligapokal.

Frauen-Meisterschaft

Erstmals im Wettkampfkalender war die Deutsche Frauen-Meisterschaft zu finden. AktivGOAL und der Deutsche Behindertensportverband haben hierzu ihre Kooperation ausgeweitet. Bei der Premiere des Wettbewerbs waren nicht nur alt Bekannte Vereine dabei. Die Black Bulls Schwerin sowie die Füchse Berlin feierten ihre Premieren im deutschen Goalball. Insgesamt nahmen fünf Vereine an der ersten Auflage teil und boten spannende Spiele. Highlights des Tages waren für die Goalball-Fachleute die Spiele zwischen dem RGC Hansa und den Füchsen Berlin sowie dem RGC Hansa und dem Chemnitzer BC. Der RGC forderte zunächst die favorisierten Berlinerinnen heraus und zeigte eine starke Leistung, lag zwischenzeitlich mit 5:2 in Führung und hatte damit eine Hand fast schon am Pokal, doch die Füchse schlugen zurück und konnten kurz vor Schluss noch den 5:5-Ausgleich erzielen. Beide Teams blieben damit ungeschlagen und es könnte in den letzten Spielen beider auf die bessere Tordifferenz ankommen und so kam es auch. Der RGC traf zunächst auf Chemnitz und es bot sich ein enges Spiel, welches die RGC-Ladies aber mit 4:2 für sich entscheiden konnten. Die Berlinerinnen mussten mit mindestens fünf Toren Differenz gegen den Gastgeber aus Marburg gewinnen. Das Team aus der Hauptstadt ließ schnell keine Zweifel aufkommen und besiegte die SSG mit 10:1 und konnte sich damit über den ersten Meistertitel bei den Frauen freuen.

Amanda Dennis (füchse Berlin) wurde beste Torschützin, Swetlana Otto (SSG Blista Marburg) wurde von den Teams und Offiziellen zum MVP des Turniers gewählt.

Die U20-Meisterschaft

Im November war in Rövershagen die U20-Meisterschaft geplant. Doch diese konnte kurzfristig dann nicht als offizielle Meisterschaft ausgetragen werden. Nur wenige Tage vor Turnierbeginn wurde der Landkreis Rostock, zu dem Rövershagen zählt, im Warnstufensystem des Landes hochgestuft, was bedeutete, dass Sportveranstaltungen nur noch unter dem 2G-Modell ausgetragen werden durften. Dies wurde für manche teilnehmende Teams zu einer Problemstellung, die sie in der kürze der Zeit nicht beheben konnten und ihre Teilnahme absagen mussten. Dankenswerterweise griff der Gastgeber RGC Hansa die Situation beim Schopf und trug eine Nordostdeutsche Meisterschaft aus, damit die verbliebenen Teams aus der Region den Wettkampf bestreiten konnten, auf den sie sich vorbereitet hatten.

Die Abteilung Goalball im DBS und AktivGOAL e. V. möchten sich bei allen Gastgebern, Ehrenamtlern und Schiedsrichtern bedanken, ohne die diese Spielzeit hätte nicht durchgeführt werden können. Wir blicken bereits mit viel Vorfreude auf das Jahr 2022 und freuen uns auf eine spannende Saison.

Foto: Binh Truong / AktivGOAL