EM 2021 terminiert: Deutsche Teams vor Herausforderungen

Abwehraktion der deutschen Herren in Tokio (Foto Binh Troung / DBS), daneben der Text "Goalball-EM 1. - 13. November 2021, Samsun, Türkei

Die International Blind Sports Federation (IBSA) hat am 14. September offiziell den Termin für die A-Pool Europameisterschaften 2021 bekanntgegeben. Für die deutschen Damen und Herren geht es vom 1. – 13. November ins türkische Samsun.

Nur knapp eine Woche nach dem Ende der Paralympics stellt diese kurzfristige Terminbekanntgabe beide Mannschaften vor einige Herausforderungen. Diese gestalten sich natürlich für beide Geschlechter aufgrund der Ausgangssituation jeweils anders, aber sehr schwierig.

„Für uns ist die EM mit einer so kurzfristigen Bekanntgabe eine Herausforderung. Wir konnten aufgrund der Pandemie nicht so miteinander trainieren, wie wir es gerne gemacht hätten und konnten noch gar kein Turnier miteinander spielen. Uns fehlt somit wichtige Erfahrung aber wir nehmen die Herausforderung an und werden alles geben“, sagt Damen-Chef-Trainerin Jessica Bahr über die kurzfristige Bekanntgabe des Termins und bringt damit auch gleich die größten Schwierigkeiten ihres Teams auf den Punkt, dass man nach der Neufindung noch keinen Wettkampf bestreiten konnte. Auf dieser Grundlage ist für sie auch der Klassenerhalt im A-Pool die oberste Priorität.

Bei den Herren liegt die Herausforderung hingegen im Spagat zwischen der Analyse der Paralympics, einer entsprechenden Regeneration aber besonders auch in der Neubesetzung der Cheftrainer-Position.

Die Trainer haben lediglich vier Wochen Zeit um ihren Kader für die EM zu berufen. Und alle Spieler*innen haben eine gemeinsame Herausforderung. Die EM verlangt von allen eine lange Urlaubszeit ab. Viele der Sportler*innen haben keinen Urlaub in ihren Hauptberufen mehr übrig und sind auf die Unterstützung ihrer Arbeitgeber oder Ausbildungsstellen angewiesen.

„Für alle die Vollzeit arbeiten gehen oder sich in einer Ausbildung befinden, ist eine solch kurzfristige Bekanntgabe absolut nicht tragbar“, sagt Abteilungsvorsitzender Michael Dennis über das größte Problem aller potenziellen Spieler*innen. „Ich freue mich, dass der Deutsche Behindertensportverband bereits signalisiert hat, dass er den Sportler*innen zur Seite steht um mit Arbeitgebern über deren Freistellung oder Unbezahlte Urlaube zu sprechen“, so der 28-jährige weiter.

Die Europameisterschaft in diesem Jahr ist für die deutschen Teams äußerst wichtig. In Samsun werden die Startplätze für die Weltmeisterschaft und dem Quali-Turnier für Paris vergeben. Ein schwaches Abschneiden ist gleichbedeutend mit einer sehr schweren Qualifikation für die Paralympics in Paris 2024, da Europa nur einen festen Startplatz hat, der bei der EM 2023 ausgespielt wird und alle anderen europäischen Top-Teams sich über die Weltmeisterschaft oder das Quali-Turnier ihr Ticket für die Spiele sichern müssen.

Foto: Binh Troung / DBS