Ligapokal: CBC sichert sich souverän den Titel

Der Chemnitzer BC zeigt sich in einer starken Verfassung und gewinnt zum zweiten Mal in der jungen Vereinsgeschichte den Ligapokal. Nach 2019 streckt die Mannschaft aus Sachsen auch 2022 den großen Silberpokal in die Höhe nach einem sehr klaren Finalsieg über den RGC Hansa.

Die Gruppenauslosung hatte zwei spannende Gruppen hervorgebracht. Nationalspielerin und Losfee Pia Knaute, die an diesem Wochenende selbst nicht aktiv auf dem Feld dabei war, bescherte den Goalball-Fans gleich mehrere Duelle auf Augenhöhe schon in der Gruppenphase. In Gruppe A wurden die Teams der SGV Dresden, des SSV Königs Wusterhausen und von Sporting Franzburg dem Vorjahressieger SSG Blista Marburg zugelost. In dieser sehr umkämpften Gruppe, in der bis zum letzten Spiel alles möglich war, setzten sich die SGV Dresden und die SSG Blista Marburg durch.

Gruppe B hatte bereits in der Vorrunde das wohl aktuelle Top-Spiel: der amtierende Meister RGC Hansa traf auf den aktuellen Tabellenführer der Bundesliga Chemnitzer BC. Dazu wurden LE Sport Leipzig und das ersatzgeschwächte Team vom BVSV Nürnberg. Die beiden Favoriten aus Rostock und Chemnitz sicherten sich dann auch die Plätze im Halbfinale.

Der Chemnitzer BC setzte sich in seinem Halbfinale klar und deutlich mit 14:4 gegen die SSG Blista Marburg durch. Die Hessen schonten im gesamten Spiel ihren etwas angeschlagenen Neu-Nationalspieler Nils Emig und beim CBC saß Felix Rogge das gesamte Spiel auf der Bank. Im zweiten Halbfinale zwischen Rostock und Dresden ging es zunächst spannender zu. Der RGC gab der „zweiten Reihe“ einige Spielzeit, was die SGV jedoch ausnutze und mit 3:1 in Fürhung ging, bevor der RGC mit John Turloff ihren besten Angreifer einwechselte. Schnell drehte sich das Momentum zu Gunsten des RGC und am Ende stand ein doch klarer 13:6-Erfolg auf der Anzeigentafel.

Im Bronze-Spiel trafen derweil wieder Marburg und Dresden aufeinander. Dresden erwischte einen perfekten Start und erzielte mit dem ersten Wurf gleich das 1:0. Doch die SSG ließ sich nicht davon schocken und drehte die Partie sehr schnell. Bis zur Mitte der zweiten Hälfte zogen die Marburger mit 7:3 davon, doch die SGV gab sich nicht auf und konnte nochmal auf 5:7 verkürzen. Es sollte aber nicht für einen Anschlusstreffer reichen und so sicherte sich die SSG die Bronzemedaille.

Das Finale war vom Ergebnis her sehr einseitig. Chemnitz setzte sich klar mit 10:0 über den RGC Hansa durch, doch zu Beginn der Begegnung hatte sich dieser Spielverlauf nicht abgezeichnet. So stand es lange 0:0 ehe zwei Strafwürfe der Rostocker den CBC auf die Siegerstraße brachten. Der CBC baute seinen Vorsprung Tor um Tor aus, während der RGC auch einige Male im Pech mit dem Pfosten hatte. 62 Sekunden vor dem Ende der ersten Hälfte viel dann bereits das entscheidende zehnte Tor für den CBC und die Mannschaft von Jürgen Müller feirte den zweiten Pokal-Triumpf nach 2019.

Das Finale war gleichzeitig das letzte Spiel von der langjährigen Schiedsrichterin Christl Daentler aus München. 1982 begann sie mit dem Para-Sport und war über Jahrzehnte im Goalball in den verschiedensten Funktionen aktiv. Ein Highlight ihrer Karriere war sicherlich der Gewinn der Goldmedaille bei den Paralympics 1996 in Atlanta als Cheftrainerin der Frauen-Nationalmannschaft.

Die Veranstaltung wurde durch die Active City Hamburg unterstützt und gefördert und so lies es sich der Staatsrat für Sport, Herr Holstein, nicht nehmen, persönlich die Siegerehrung am Sonntag vorzunehmen.

Endplatzierungen
1. Chemnitzer BC
2. RGC Hansa
3. SSG Blista Marburg
4. SGV Dresden
5. SSV Königs Wusterhausen
6. LE Sport Leipzig
7. BVSV Nürnberg
8. Sporting Franzburg

Top-Scorer
1. Nils Emig (SSG Blista Marburg) 34 Tore
2. John Turloff (RGC Hansa) 33 Tore
3. Tom Böhmer (LE Sport Leipzig) 31 Tore

Foto: Binh Truong / AktivGOAL