Die deutschen Goalball-Herren haben erstmals seit über 1,5
Jahren wieder ein Turnier bestritten. Die Mannschaft von Cheftrainer Johannes
Günther war vom 8. – 10. Juni beim Ankara Goalball Cup in der Türkei und bereitete
sich dort auf die Paralympics vor. Dabei sammelte das Team nicht nur wichtige
Erkenntnisse auf dem Weg nach Tokyo sondern nutzte die Möglichkeit auch um noch
einmal Spielpraxis für alle Tokyo-Kandidaten zu sammeln.
Insgesamt bestritt das deutsche Team sechs Partien und konnte am Ende alle
sechs auch für sich entscheiden und fuhr damit den Turniersieg ein. Auf den
weiteren Plätzen folgten die Teams der Ukraine A und der Türkei A.
Das Aufgebot der Goalballer bestand dabei aus gleich sieben Spielern: Michael
Dennis, Felix Rogge, Thomas Steiger, Stefan Hawranke, Oliver Hörauf, Reno Tiede
und Fabian Diehm traten die Reise in die Türkei an. Das Trainerteam gab allen
Spielern nochmal die Möglichkeit sich zu zeigen, bevor am 19. Juli offiziell
die Nominierung für die Paralympics in Tokyo durch den Deutschen
Behindertensportverband erfolgt.
In einer einfachen Runde „Jeder gegen Jeden“ startete das deutsche Team mit
einem 13:8-Erfolg über die zweite Mannschaft der Ukraine. Dabei egalisierte das
Team gleich zweimal einen Drei-Troe-Rückstand, den man sich hauptsächlich durch
verursachte Strafwürfe eingefangen hatte und zeigte gerade in Halbzeit zwei
einen starken Auftritt. Gegen Afrikameister Algerien verlief das Spiel jedoch
sehr knapp und am Ende auch dramatisch. Die Männer von Johannes Günther taten
sich sehr lange schwer und lagen 99 Sekunden vor Schluss sogar mit drei Toren
hinten. Jedoch zeigten in diesem Spiel Reno, Michael und Fabian eine starke
Moral hinten heraus und trafen in der verbleibenden Zeit noch fünf Mal und
drehten das Spiel zu einem 14:12-Sieg.
Am zweiten Wettkampftag gab es zwei Siege durch Abbruch. Zunächst traf man am Morgen
auf das Team aus Kasachstan, welches mit 14:4 geschlagen wurde und am frühen
Abend die die Türkei B, die man mit 15:5 besiegte.
Erst am dritten Wettkampftag wurde das deutsche Team mit den potenziellen
Startaufstellungen der Türkei und der Ukraine konfrontiert, löste seine Aufgabe
aber hervorragend. Aus einer abwartenden Abwehr heraus zogen die Schützlinge
von Johannes Günther ihr Offensivspiel auf und bauten dabei in beiden Partien
auch auf die Fehler der Gegner. So konnten die gebotenen Penaltychancen eiskalt
genutzt werden und am Ende zwei verdiente Siege eingefahren werden. Gegen die Türkei
hieß es am Ende 10:6, gegen die Ukraine stand es sogar 11:5.
Die gesamte Mannschaft war mit diesem Test in der Türkei sehr zufrieden und hat
wichtige Erkenntnisse für die letzten Schritte auf der Road to Tokyo mit nach
Deutschland genommen. Für die Herren stehen neben der Bundesliga noch ein weiteres
Turnier in Litauen an sowie ein abschließender Lehrgang im August in Kienbaum.