Deutsche EM-Gruppen stehen

Vom 3. – 6. Juni wurden im finnischen Pajulahti die B-Pool Europameisterschaften ausgetragen. Zwar fanden diese, nach den Medaillenerfolgen bei der Heim-EM 2019, ohne deutsche Beteiligung statt, dennoch haben die Ergebnisse dort Auswirkungen auf die deutschen Damen und Herren.

Mit dem 10:0-Kantersieg von Frankreich über Spanien im Bronze-Spiel bei den Damen standen die Gruppengegner beider deutscher Mannschaften für die A-Pool-EM 2021 fest. Unsere Damen, die in Rostock Bronze gewannen, werden in Gruppe Y auf die Vize-Europameisterinnen aus Israel, die Ukraine, Griechenland und eben Aufsteiger Frankreich treffen. In Gruppe X sind damit die Türkei, Großbritannien, Russland sowie die beiden Aufsteiger Finnland und Dänemark.

„Frankreich kam ein wenig aus dem nichts, hat aber mit ihren Leistungen zurecht den Aufstieg geschafft“, sagt Damen-Cheftrainerin Jessica Bahr über den Neuling im A-Pool. „Für uns wird die Gruppenphase dadurch nicht unbedingt leichter zumal wir im Vergleich zu den Teams der B-EM und Paralympics kaum Turniererfahrung sammeln können. Zudem konnten wir nicht wie geplant gemeinsam trainieren aufgrund der Corona-Maßnahmen. Für unser neu formiertes Team heißt das Ziel daher zunächst einmal Klassenerhalt. Es wird eine machbare, aber nicht gerade leichte Aufgabe“, gibt die Trainerin die Richtung für die anstehende EM vor.

Nationalspielerin Pia Knaute freut sich auf die Herausforderungen in der Gruppenphase: „Israel ist mit Sicherheit Favorit in unserer Gruppe. Mit der Ukraine und Griechenland haben wir zwei starke Teams dabei, die wir aber auch schlagen können. Frankreich wird natürlich eine Überraschung für uns, wir dürfen sie nach den Leistungen bei der B-EM aber auch nicht unterschätzen.“

Bei den Herren standen die Gruppengegner unserer Herren bereits nach den Halbfinals fest, da beide Finalisten der B-EM in Gruppe A mit Europameister Deutschland sein werden. Die Tickets in den A-Pool konnten Griechenland und erstmals überhaupt Montenegro lösen. Griechenland setzte sich in einem dramatischen Halbfinale gegen Russland durch, gaben zunächst eine 8:5-Fürhung in den letzten Minuten aus der Hand und trafen fünf Sekunden vor Schluss zum umjubelten 9:8-Sieg. Dazu treffen unsere Herren auf die Türkei und Finnland. In Gruppe B treffen die Ukraine, Litauen, Belgien, Spanien und Russland aufeinander.

„Griechenland und Montenegro sind verdient aufgestiegen. Gerade die Griechen haben bei der EM in Rostock schon gezeigt gehabt, dass sie eine gute Mannschaft sind. Sowohl Griechenland als auch Montenegro haben zudem jeweils einen sehr guten Offensivspieler in ihren Reihen. Taktisch haben beide Teams mit Sicherheit noch einiges an Luft nach oben, aber das werden gute Gegner für uns bei der EM werden“, resümiert Cheftrainer Johannes Günther die B-EM in Finnland. Darüber hinaus traut Günther den Griechen in den nächsten Jahren noch die ein oder andere Überraschung gegen die Schwergewichte im europäischen Goalball zu: „Nach Tokyo wird in der ein oder anderen Mannschaft nochmal ein Umbruch kommen, mit dem Abstieg sollten die Griechen daher auf keinen Fall etwas zu tun haben.“

Die A-Pool-Europameisterschaft 2021 ist durch die IBSA noch nicht terminiert aufgrund der Lage rund um die Corona-Pandemie. Die Damen befinden sich bereits in der Vorbereitung auf die EM. Bei den deutschen Herren wird der Blick erst nach den Paralympics in Tokyo in Richtung der kontinentalen Wettkämpfe gehen.